Karte der Stationen

Harriersand

Die elf Kilometer lange Flussinsel Harriersand direkt gegenüber der Braker Innenstadt, erhielt ihre heutige Form im Laufe der so genannten „Weserkorrektion“. Dabei wurde die Unterweser von Bremen bis zur Mündung in die Nordsee bei Bremerhaven begradigt und vertieft. Im Zuge dieser für damalige Verhältnisse technischen Meisterleistung unter der Leitung des Bremer Oberbaudirektors Ludwig Franzius (1832-1903) entstand aus den ursprünglich sieben Flussinseln vor Brake das heutige Urlaubsdomizil mit 150 Ferienhäusern, einem Campingplatz und vielen kleinen Sandstränden. Von Brake aus ist Harriersand mit der Fähre GUNTSIET zu erreichen. [Mehr]

Das Fischerhaus

In der Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelten sich in Brake die ersten Ansätze einer städtisch geprägten Siedlungsstruktur. 1746 waren in Brake 28 Wohnhäuser verzeichnet. Handwerker, Kaufleute, Fischer, Kahnschiffer und Lotsen ließen sich hier nieder. Zu letzteren gehörte vermutlich auch Addick Addicks, der gemeinsam mit seiner Ehefrau Elisabeth 1731 das heute als „Fischerhaus“ bekannte Gebäude in Auftrag gab. Es ist eines der ältesten Häuser Brakes, vom Typ her ein Niederdeutsches Hallenhaus. Anfang der 1990er Jahre wurde es komplett instand gesetzt und liebevoll restauriert. Inzwischen sind die stimmungsvollen Räumlichkeiten für Hochzeiten beliebt. Darüber hinaus organisieren der Braker Heimatbund und der Verein „Kultur im Fischerhaus e. V.“ hier Konzerte, Kleinkunstveranstaltungen und Lesungen. [Mehr]

Duckdalben

Duckdalben sind Anlege- oder Haltevorrichtungen für Schiffe, die meist aus einer Gruppe von drei in den Grund gerammten Pfählen bestehen. Herzog Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg (1755-1829) ließ 1787 erste Dalben entlang des Weserfahrwassers vor Brake errichten, um den zahlreichen Seeschiffen eine Anlegemöglichkeit zu bieten. 1790 nutzten bereits 138 Segelschiffe internationaler Herkunft die Dalbenreihen. Sie bildeten die Grundlage für den späteren Aufschwung des Schiffsverkehrs und Warenumschlags in Brake und gingen dem späteren Ausbau des Hafens und der Stromkaje voraus. Dieses Exemplar einer Duckdalbe mit deutlichen Gebrauchsspuren ist heute ein Außenexponat des Schiffahrtsmuseums, das auch für Kunstaktionen genutzt wird. [Mehr]

Das Bürgermeisterhaus

1856 wurde Brake – zusammen mit Varel und Elsfleth – zur Stadt ernannt, was den wirtschaftlichen Aufschwung - zumindest für einige Jahre - weiter beflügelte. Das Bürgermeisterhaus ist eine Stadtvilla im spätklassizistischen Stil und Ausdruck bürgerlichen Wohlstands. Es wurde 1862 vom Elsflether Kapitän Johann Friedrich Schumacher errichtet. Von 1881 bis 1909 war es der Wohnsitz seines Sohnes, des Kaufmanns und Reeders Friedrich August Schumacher. Er war rekordverdächtige 28 Jahre lang Bürgermeister der Stadt Brake und starb am 27. Mai 1909, kurz nach seinem Rücktritt von diesem Amt. Alle Dienstgeschäfte erledigte er übrigens von seinem Wohnhaus aus, dessen Namen an diese Zeit erinnert. Heute befinden sich mehrere Mietwohnungen in dem Gebäude. [Mehr]

Neue Anlage

Zwischen 1780 und 1803 florierte die regionale Wirtschaft. Der Aufschwung des Hafens bot viele neue Erwerbsmöglichkeiten. Die hohen Grundstückspreise hielten jedoch viele davon ab, sich hier anzusiedeln. Herzog Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg (1755-1829) ließ daher ab 1797 die Grundstücke zwischen dem Mitteldeich und der alten Heerstraße aufkaufen und schuf so erschwingliche Baugrundstücke entlang der sogenannten „Planstraße C“, die von der Kaje fast schnurgerade ins Hinterland führte. Aus dieser „Planstraße C“ wurde die „Breite Straße“. Zeitgleich entstand auch die „Planstraße G“, die spätere Lindenstraße. Die Grundstücke erfreuten sich großer Beliebtheit. 1793 hatte der Flecken Brake 850 Einwohner. In den folgenden 20 Jahren verdoppelte sich diese Zahl. [Mehr]

Der moderne Hafen

Der moderne, multifunktionale Spezialseehafen Brake mit dem internationalen Rufzeichen DEBKE, wird seit 2005 von der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG betrieben. Eigentümerin ist das Land Niedersachsen. Von der Nordsee aus können Schiffe bis knapp über zwölf Meter Tiefgang die 2,5 Kilometer langen Stromkajen des Braker Hafens anlaufen. Ein eigener Gleisanschluss und moderne LKW-Terminals gewährleisten eine gute Verkehrsanbindung.
Vor allem Massengüter wie Getreide, Futtermittel, Schwefel, Minerale und Holzprodukte, aber auch Eisenerz sowie Projekt- und Schwergüter werden in Brake umgeschlagen.
Die Silos der Unternehmensgruppe J. Müller, bereits 1821 gegründet, prägen eindrucksvoll die Hafenkulisse. [Mehr]

Plassmann-Villa

Die Jugendstilvilla mit dem Wappenschild über dem beeindruckenden Portal gehörte dem Holzhändler Wilhelm Plassmann (1852-1931). 1907 ließ er sie von den Architekten Hans und Heinrich Lassen aus Bremen erbauen. Es war bereits sein zweites Wohnhaus in Brake. Der Holzhandel florierte. Plassmann belieferte vor allem die zahlreichen Holzschiffswerften mit Baumaterial - wie beispielsweise die von Ide Oltmanns, die sich in direkter Nachbarschaft befand. Doch auch die Zulieferbetriebe der Werften sowie etliche Baugeschäfte und Tischlereien wurden von Plassmann mit dem wichtigen Rohstoff versorgt.
Die bürgerliche Braker Oberschicht um 1900 kopierte mit Vorliebe die englische Wohnkultur jener Zeit. Ihre Villen dokumentieren bis heute den einstigen Wohlstand der Seehandelsstadt. [Mehr]

Haus Borgstede & Becker

Das Packhaus wurde im Jahr 1808 vom Schiffsmakler und späteren Werftbesitzer Hinrich Oltmanns erbaut. Es diente der Firma „Oltmanns & Seemann“ zum „Sollern“, dem Zwischenlagern von Fracht- und Handelsgütern bis zu deren Weitertransport per Schiff. Im Erdgeschoss befand sich schon früh ein Schiffsausrüsterladen.
Ab 1818 wohnte hier der britische Vizekonsul und Agent des Norddeutschen Lloyd, John Saville MacNamara mit seiner Gattin, um die sich in Brake viele Legenden ranken. Nach dem Tod MacNamaras 1845 erwarben die Braker Kaufleute Johann Hinrich Borgstede und Julius Ludwig Becker das Gebäude, das ein Jahr später in den alleinigen Besitz Beckers überging und bis 1979 im Familienbesitz verblieb. 1985 wurde das Haus „Borgstede und Becker“ zweiter Standort des Schiffahrtsmuseums der oldenburgischen Unterweser e. V. [Mehr]