Telegraph

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Der sogenannte Telegraph wurde 1846 als Station der optischen Telegraphenlinie von Bremen nach Bremerhaven gebaut. Die Oldenburgische Regierung finanzierte das Vorhaben. Mit einer Signalanlage auf dem Dach konnten Kaufleute und Reeder Nachrichten über ein- und auslaufende Schiffe schnell und bequem übermitteln – zumindest tagsüber und bei guter Sicht. Doch schon 1852 war diese Art der Nachrichtenübermittlung endgültig Geschichte: Die elektromagnetische Telegraphie setzte sich durch. Das Bauwerk blieb jedoch erhalten und diente unter anderem als Gefängnis und Station für die städtische Feuerspritze. Seit 1960 ist der Telegraph Stammhaus des Schiffahrtsmuseums der oldenburgischen Unterweser. 2014 wurde er nach umfassender Sanierung und Modernisierung der Dauerausstellung wiedereröffnet.

Ein Gebäude für die Kommunikation

Telegraph um 1920
Im Juli 1846 nahm Johann Ludwig Schmidt, ein Kaufmann aus Altona, den Telegraphen in Brake als Zwischenstation der von ihm betriebenen optischen Telegraphenlinie Bremen-Bremerhaven in Betrieb. Nachrichten konnten nun schneller übermittelt werden, als es mit der Post möglich gewesen war, die auf dieser Strecke bis zu zweieinhalb Tage unterwegs war.
Geplant wurde das heute einzigartige Baudenkmal vom oldenburgischen Baubeamten Hofrat Ernst Friedrich Otto Lasius 1845, errichtet wurde der Telegraph ein Jahr später, mit kleineren Änderungen, vom oldenburgischen Bauinspektor Hermann Maximilian Becker. 1856 wurde Brake ans Netz der elektromagnetischen Telegraphie angebunden, dem er bis 1877 als Station diente.
Von Anfang an war in den unteren Stockwerken des Telegraphs die Amtsschließerei, das Gefängnis, untergebracht. Am Turm wurde zudem die erste öffentliche Uhr Brakes angebracht, deren zweites Uhrwerk bis heute erhalten ist.

Der telegraphische Betrieb

Rekonstruktion Winkeranlage
Telegraph, 5. Stock
Ein wirklicher Erfolg war der optischen Telegraphie auf der Linie zwischen Bremen und Bremerhaven allerdings nie beschieden. Bereits Anfang 1848 lag die Telegraphenlinie zwischen Bremen, Brake und Bremerhaven zum Teil brach und war nur mangelhaft ausgelastet. Den Telegraphen in Brake wollte man jedoch erhalten. Zuschüsse erlaubten die Beibehaltung der optischen Telegraphie noch eine Zeit lang, trotz mächtiger Konkurrenz durch die elektromagnetische Telegraphie. 1850 schließlich war die Verbindung mit Bremen gekappt. Inhaber Schmidt bot den Telegraphen und die anderen Gebäude der Linie zum Verkauf an. Der Spediteur J. Müller übernahm 1854 den Betrieb, ein Jahr später die Kaufleute Claussen und Gerhard Gross jun. Noch immer war der Konditor Rehme zuständiger Telegraphist.
1856 wurde Brake an die neue von Bremen eingerichtete elektromagnetische Telegraphenlinie über den errichteten Leuchtturm auf der Sandbank Hoheweg an der Außenweser angeschlossen. Für die neue Gesellschaft wurde am 1. Oktober 1855 Theodor Bardewyck im Telegraphengebäude tätig. Der Braker Telegraph wurde bis 1877 für telegraphische Übertragungen genutzt. Gefängnis und Amtsschließerei blieb er noch für mehrere Jahrzehnte.



Das Museum erleben

Der "Telegraph" des Schiffahrtsmuseums der oldenburgischen Unterweser hat ganzjährig für Sie geöffnet. Die Öffnungszeiten gliedern sich wie folgt:
1. April - 31. Oktober
Dienstag - Samstag: 10.00 - 17.00 Uhr

1. November - 31. März
Dienstag - Samstag: 11.00 - 17.00 Uhr

Sonntag und Feiertage: 10.00 - 17.00 Uhr
Montag: Ruhetag
An und direkt nach Feiertagen können die Öffnungszeiten variieren. Die Öffnungszeiten gelten auch für das Haus Borgstede & Becker sowie das Haus Elsfleth.
Haus Elsfleth, Weserstraße 14, 26931 Elsfleth
Haus Borgstede & Becker, Breite Straße 9, 269019 Brake
Telegraph, Kaje 8, 269019 Brake



Service

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Karte der Stationen

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