Hafenkran

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Der Portaldrehkran zum Be- und Entladen von Schiffen am Kai wurde 1958 von der Krupp-Ardelt GmbH in Wilhelmshaven gebaut. Er verfügt über 5.000 Kilogramm Tragkraft, sein Ausleger ist 25 Meter lang.
Letzter Betreiber des Krans war ein Unternehmen aus Nordenham. Als dieses seinen Firmensitz verlegte, erwarb der Elsflether Kapitän und Reeder Horst Werner Janssen den Kran, um ihn als Industriedenkmal zu erhalten. 2012 erkannte das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege dessen wirtschafts- und technikgeschichtliche Bedeutung an und nahm den Portaldrehkran in das Verzeichnis der Kulturdenkmale auf.


Der oldenburgische Hafen

Typenschild des Hafenkrans
Der Elsflether Hafen mit seiner Kaje entwickelte sich seit dem 16. Jahrhundert. Während der Blütezeit der Segelschifffahrt im 19. Jahrhundert herrschte hier ein reges Treiben. Schon 1858 legten 122 See- und 267 Küstenschiffe an der Kaje an. 1872 wurde die Verkehrsanbindung des Hafens durch den Anschluss an die Bahnlinie noch verbessert. Ein paar Jahre später, 1876, wurde ein neuer Binnenhafen südlich der heutigen Kaje gebaut, der allerdings schon 1902 wieder zugeschüttet wurde.

Niedergang der Segelschifffahrt und Ausgleichsbemühungen

Seit der Weserkorrektion 1895, durch die der Elsflether Hafen vom Verkehrsweg Weser abgeschnitten wurde, kam es zu einer tiefen Krise. Hinzu kam der Niedergang der Segelschifffahrt und damit einhergehend vieler Werften im Gebiet. Es wurde ruhig im Hafen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, setzte man u.a. auf die Heringsfischerei-Gesellschaft. Diese wurde 1896 gegründet und bezog ihren Stammplatz am Nordende der Stadt an der Westergate. 1909 wurde schließlich der Tidehafen erneuert, 1916 folgte die Gründung der Elsflether Werft AG. Trotz dieser und weiterer Bemühungen, verfielen die Anlagen bis zum 2. Weltkrieg zusehends. 1936 musste sogar die Pieranlage im Tidehafen gesperrt werden.

Die Nachkriegszeit

Erst nach dem 2. Weltkrieg wurde der Hafen wieder zur Lebensader der Stadt. Aber zunächst standen Aufbauarbeiten an. Zwar hatten die eigentlichen Hafeneinrichtungen im Krieg kaum gelitten, aber die Verschlickung des Tidehafens hatte spürbar zugenommen. Zudem war die Eisenbahnkaje teilweise eingestürzt und an der verbliebenen, nur knapp 100 Meter langen Staatskaje herrschte schnell Platzmangel. Nach langen Verhandlungen begann man 1951/52 mit der Modernisierung des Hafens. 1956 konnte der Elsflether Hafen mit folgenden Einrichtungen aufwarten: eine hochwasserfreie Kaje von 110 Metern Länge, einem Portalkran – dem Vorgänger des heutigen Baudenkmals – sowie 12 Dalben, die 210 Meter lange Pier der Bremen-Vegesacker-Fischerei AG am Nordende und am Südende der Holzpier der Holzimprägnieranstalt.

Erneute Hochzeit und erneuter Niedergang

Bis zum Jahr 1970 kamen drei Gleisanschlüsse für die Staatskaje hinzu, die mittlerweile mit drei Portal-Wipp-Drehkranen ausgestattet war. Zur Staatskaje kamen noch die privatwirtschaftlichen Pieranlagen der ansässigen Firmen hinzu. Der Umschlag war auf 515.000 Tonnen (1955: 209.000 Tonnen; 1960: 284.000 Tonnen) angewachsen. Es ging voran mit dem Elsflether Hafen, bis in den 1980er Jahren der Einbruch folgte. Der Umschlag nahm stetig ab und hatte sich bis 1990 auf 235.730 Tonnen mehr als halbiert.

Der letzte Zeuge

Der Portaldrehkran ist speziell zum Be- und Entladen von Schiffen am Kai konzipiert und ein Markenzeichen der Firma Krupp-Ardelt. Gebaut wurde er 1958 in Wilhelmshaven. Das alte Arbeitsgerät hat 5000 kg Tragkraft bei 25 m Auslage. Er ist der letzte von zwischenzeitlich drei Kränen dieser Art, der noch an die Arbeit im Elsflether Hafen erinnert. 2012 erkannte das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege dessen wirtschafts- und technikgeschichtliche Bedeutung und nahm den seltenen Wippdrehkran mit Schienen an der Kaje in Elsfleth als Einzelbaudenkmal in das Verzeichnis der Kulturdenkmale unter Baudenkmale auf.

Im Museum erleben

Elsfleth ist eine der ältesten Siedlungen an der Unterweser. Erstmals erwähnt wird sie in einer Urkunde von 1220, vermutlich entstand der Ort jedoch schon im 9. Jahrhundert. In Haus Elsfleth sehen Sie ein Modell der ehemaligen Zollstation sowie verschiedene Erlasse, Urkunden und weitere Dokumente zur Stadtgeschichte.
Haus Elsfleth, Weserstraße 14, 26931 Elsfleth - Erdgeschoss

Karte der Stationen

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