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An der Hunte-Mündung in die Weser schützt das knapp 120 m breite Sperrwerk mit seinen vier mächtigen Sperrtoren das Hinterland vor Sturmfluten. Die Anlage wurde am 1. Oktober 1979 in Betrieb genommen und galt damals als eine der größten Küstenschutzanlagen dieser Art. Für jede Fahrtrichtung gibt es eine 26 Meter breite Durchfahrt, deren zweiteilige Stemmtore nach Möglichkeit stets offen stehen, um den Schiffsverkehr nicht zu behindern. Das Sperrwerk wird erst geschlossen, wenn die Weser Wasserstände von drei Metern über Normalnull hat. Täglich werden jeweils zur vollen Stunde die fast senkrecht hochstehenden Rollklappbrücken für fünf Minuten abgesenkt, damit Fußgänger und Radfahrer die Halbinsel Elsflether Sand erreichen können.
Landmarke
Vier mächtige, konvex gebogene Sperrtore können bei Sturmflut geschlossen werden und schützen so das Hinterland vor Überflutung. Damit die Schifffahrt ungehindert das Sperrwerk passieren kann, ist es mit einer Klappbrücke überbaut, die tagsüber zu jeder vollen Stunde geschlossen wird und für fünf Minuten die Überquerung der Hunte zum Elsflether Sand für Fußgänger und Radfahrer ermöglicht. Wie hochgereckte Zeigefinger ragen die beiden 32 Meter langen Rollklappbrücken in den Himmel, wenn die beiden Schiffsdurchlässe des Sperrwerks im Mündungsbereich der Hunte in die Weser geöffnet sind.
Teil eines Systems
Zum umfassenden Schutzsystem für das Unterwesergebiet gehören noch zwei andere Sperrwerke an den weiter flussaufwärts einmündenden Weser-Nebenflüssen Ochtum und Lesum. Da der Betrieb eines Sperrwerks nicht ohne Einfluss auf die anderen bleibt, sind gegenseitige Abstimmung und der Austausch von Einschätzungen über die zu erwartenden Wasserstände unerlässlich. Gilt es doch, die Wasserstandsentwicklung möglichst frühzeitig abzuschätzen und unterschiedliche Sperrkombinationen zu berücksichtigen.
Betrieb des Huntesperrwerks
Das Huntesperrwerk wird erst bei auflaufender Tide geschlossen (nachträgliche Vollsperrung). Die Sperrwerksschließung beginnt bei einem Wasserstand beim Sperrwerksaußenpegel von NN + 2,80 m, wenn Tiden mit einem Scheitelwert höher als NN + 3,0 m zu erwarten sind. Kann sicher vorhergesagt werden, dass der Scheitelwerte nicht NN + 3,10 m übersteigt, ist es möglich, im Interesse der Schifffahrt das Sperrwerk geöffnet zu halten. Mit dieser Handhabung werden Tiden gesperrt, die 0,9 m über dem derzeitigen Mitteltidehochwasser auflaufen. Diese Handhabung stellt sicher, dass der Maximalwasserstand von NN + 3,3 m in Elsfleth und Oldenburg nicht überschritten wird.
Lediglich in den Sommermonaten (1. April bis 15. November) soll bei hohen Oberwasserzuflüssen das Sperrwerk früher geschlossen werden.
Die Folgen der Weserkorrektion und -vertiefung
Die Tideverhältnisse wie wir sie heute erleben, haben sich erst in den letzten 100 Jahren in der Unterweser entwickelt. Vor dem ersten Weserausbau 1888 wurde in Bremen ein Tidehub von 20 cm beobachtet. Heute beträgt der mittlere Tidehub in Bremen-Oslebshausen 3,9 m. Während früher der Scheitelwasserstand bei schweren Sturmfluten von Bremerhaven bis Elsfleth abfiel und erst ab Farge sich der Oberwassereinfluss der Mittelweser bemerkbar machte, stieg bei den Sturmfluten am 28. Januar 1994 und am 10. Januar 1995 der Scheitelwasserstand bereits von Bremerhaven bis Brake an. Es wurde also in Brake ein höherer Scheitelwasserstand als in Bremerhaven registriert.
Durch die Weserausbauten wurde die "Tide nach Bremen geholt". Der Unterweserraum nimmt heute am Tidegeschehen unmittelbar teil. Während früher der Weserraum unterhalb der Stadt Bremen durch hohes Oberwasser bei Abflussbehinderung durch Sturmfluten bedroht wurde, wird dieser Raum jetzt durch Sturmfluten und Oberwasser bedroht.
Im Museum erleben
Elsfleth ist eine der ältesten Siedlungen an der Unterweser. Erstmals erwähnt wird sie in einer Urkunde von 1220, vermutlich entstand der Ort jedoch schon im 9. Jahrhundert. In Haus Elsfleth sehen Sie ein Modell der ehemaligen Zollstation sowie verschiedene Erlasse, Urkunden und weitere Dokumente zur Stadtgeschichte.
Haus Elsfleth, Weserstraße 14, 26931 Elsfleth - Erdgeschoss