Karte der Stationen

Friedhof Hammelwarden

Als die Friedrichskirche im 18. Jahrhundert errichtet wurde, gehörte die Grafschaft Oldenburg zum Königreich Dänemark. Deshalb wurde sie nach dem dänischen Regenten Friedrich V. (1723-1766) benannt. Hier spiegelt sich das maritime Erbe der Region in besonderem Maße wider. Den Kirchenraum schmückt ein Schiffsmodell der Elsflether Bark "Aeolus", 1872 auf der nahe gelegenen Eylers-Werft in Hammelwarden gebaut. Auf dem Friedhof zeugen viele Grabsteine von der Seefahrtsgeschichte der Region und ihrer Bewohner. Darunter nicht zuletzt das Grab von Konteradmiral Carl-Rudolph Bromme, genannt Brommy, dem Befehlshaber der ersten deutschen Reichsflotte. Aber auch der bedeutende Lyriker und bisher einziger Ehrenbürger der Stadt Brake, Georg von der Vring, hat hier seine letzte Ruhe gefunden. [Mehr]

Oltmanns

Die älteste Werft in Brake gründete Schiffszimmermeister Hinrich Oltmanns 1791. Bis zu ihrem Konkurs im Jahre 1901 liefen hier 143 hölzerne Segler vom Stapel, darunter Galioten, Schoner, Briggen, Barken, Vollschiffe und Weserkähne. Der Werftbetrieb war auch überregional dafür bekannt, qualitativ sehr hochwertige und vor allem schnelle Schiffe zu bauen. Die Auftraggeber kamen nicht nur aus der Weserregion, sondern auch aus Hamburg und aus den Niederlanden. Nach dem Tod von Ide Oltmanns senior im Jahre 1856 führte seine Frau Anna Rebecka das Unternehmen fast 30 Jahre lang weiter.Die 1861 erbaute Villa der Familie Oltmanns ist ein so genanntes „Helgenbaas-Haus“ und bis heute fast unverändert erhalten. [Mehr]

Hunte-Sperrwerk

An der Hunte-Mündung in die Weser schützt das knapp 120 m breite Sperrwerk mit seinen vier mächtigen Sperrtoren das Hinterland vor Sturmfluten. Die Anlage wurde am 1. Oktober 1979 in Betrieb genommen und galt damals als eine der größten Küstenschutzanlagen dieser Art. Für jede Fahrtrichtung gibt es eine 26 Meter breite Durchfahrt, deren zweiteilige Stemmtore nach Möglichkeit stets offen stehen, um den Schiffsverkehr nicht zu behindern. Das Sperrwerk wird erst geschlossen, wenn die Weser Wasserstände von drei Metern über Normalnull hat. Täglich werden jeweils zur vollen Stunde die fast senkrecht hochstehenden Rollklappbrücken für fünf Minuten abgesenkt, damit Fußgänger und Radfahrer die Halbinsel Elsflether Sand erreichen können. [Mehr]

Hafenkran

Der Portaldrehkran zum Be- und Entladen von Schiffen am Kai wurde 1958 von der Krupp-Ardelt GmbH in Wilhelmshaven gebaut. Er verfügt über 5.000 Kilogramm Tragkraft, sein Ausleger ist 25 Meter lang.
Letzter Betreiber des Krans war ein Unternehmen aus Nordenham. Als dieses seinen Firmensitz verlegte, erwarb der Elsflether Kapitän und Reeder Horst Werner Janssen den Kran, um ihn als Industriedenkmal zu erhalten. 2012 erkannte das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege dessen wirtschafts- und technikgeschichtliche Bedeutung an und nahm den Portaldrehkran in das Verzeichnis der Kulturdenkmale auf. [Mehr]

Der Elsflether Weserzoll

In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges gelang Graf Anton Günther von Oldenburg (1583-1661) das Unmögliche: die Einrichtung einer oldenburgischen Zollstelle an der Unterweser. Im Westfälischen Frieden von 1648 wurde der Weserzoll noch einmal bestätigt. Sehr zum Unmut vor allem der Hansestadt Bremen musste nun jedes Schiff, das die Unterweser hinauf- oder hinunterfuhr, eine Gebühr bezahlen. Oldenburg bezog daraus bis 1856 gute Einkünfte. Die erste Zollstation befand sich in Brake-Harrien, 1624 wurde sie im heutigen Elsflether Rathaus eingerichtet. Hier kann ein Modell der alten Elsflether Zollstation und des Ortskerns besichtigt werden. Weitere Informationen befinden sich im Schiffahrtsmuseum „Haus Elsfleth“. [Mehr]

Die Brommy-Villa

Nur ein schlichter Stein erinnert an das ehemalige Geschäfts- und Wohnhaus des Kaufmanns, Werftbesitzers und Gastwirts Gerhard Gross. Hier beherbergten er und seine Familie Carl Rudolph Bromme, besser bekannt als „Brommy“. Dieser war ab 1849 Befehlshaber und Konteradmiral der ersten gesamtdeutschen Marine. Die Kommandozentrale befand sich in Bremerhaven; Brake diente als weiterer Stützpunkt und Winterliegeplatz der Flotte, die allerdings bereits 1852 wieder aufgelöst wurde. Im selben Jahr heiratete Brommy Gerhard Gross‘ Tochter Caroline. Ihr Bruder Karl, der unter Brommy als Seejunker gedient hatte, gründete 1876 eine Reederei und eine späterhin bedeutende Spedition, die bis heute als international tätiges Logistikunternehmen mit Sitz in Bremen tätig ist. Ab 1881 war Karl Gross Mitglied und ab 1896 Präsident des Oldenburgischen Landtags. [Mehr]

Großherzogin Elisabeth

Die "Großherzogin Elisabeth" begann ihr Leben als "San Antonio". Der Gaffelschoner lief am 19. August 1909 in Ablasserdam (NL) vom Stapel und war weltweit der erste Frachtsegler, der mit einem Dieselmotor ausgerüstet war. 1982 wurde das Schiff, zu dem Zeitpunkt "Ariadne" heißend, vom Schulschiffverein „Großherzogin Elisabeth“ e.V. gekauft, der bis heute Eigner der „Lissi“ ist. Ihr Name erinnert übrigens an das 1901 gebaute Vollschiff gleichen Namens, das als Ausbildungsschiff für den Deutschen Schulschiffverein im Einsatz war und heute als "Duchesse Anne" in der französischen Hafenstadt Dunkerque liegt.Die 63,70 m lange und 8,23 m breite „LIssi“ hat eine Segelfläche von 1010 m². Außerhalb der Sommersaison dient das Schiff dem Fachbereich Seefahrt der Jade Hochschule als Ausbildungsschiff. Darüber hinaus bietet der Schulschiffverein Gästefahrten für Jedermann an. Wenn die „Lissi“ nicht unterwegs ist, kann sie an ihrem Liegeplatz an der Elsflether Kaje besichtigt werden. [Mehr]

Harriersand

Die elf Kilometer lange Flussinsel Harriersand direkt gegenüber der Braker Innenstadt, erhielt ihre heutige Form im Laufe der so genannten „Weserkorrektion“. Dabei wurde die Unterweser von Bremen bis zur Mündung in die Nordsee bei Bremerhaven begradigt und vertieft. Im Zuge dieser für damalige Verhältnisse technischen Meisterleistung unter der Leitung des Bremer Oberbaudirektors Ludwig Franzius (1832-1903) entstand aus den ursprünglich sieben Flussinseln vor Brake das heutige Urlaubsdomizil mit 150 Ferienhäusern, einem Campingplatz und vielen kleinen Sandstränden. Von Brake aus ist Harriersand mit der Fähre GUNTSIET zu erreichen. [Mehr]

Duckdalben

Duckdalben sind Anlege- oder Haltevorrichtungen für Schiffe, die meist aus einer Gruppe von drei in den Grund gerammten Pfählen bestehen. Herzog Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg (1755-1829) ließ 1787 erste Dalben entlang des Weserfahrwassers vor Brake errichten, um den zahlreichen Seeschiffen eine Anlegemöglichkeit zu bieten. 1790 nutzten bereits 138 Segelschiffe internationaler Herkunft die Dalbenreihen. Sie bildeten die Grundlage für den späteren Aufschwung des Schiffsverkehrs und Warenumschlags in Brake und gingen dem späteren Ausbau des Hafens und der Stromkaje voraus. Dieses Exemplar einer Duckdalbe mit deutlichen Gebrauchsspuren ist heute ein Außenexponat des Schiffahrtsmuseums, das auch für Kunstaktionen genutzt wird. [Mehr]

Neue Anlage

Zwischen 1780 und 1803 florierte die regionale Wirtschaft. Der Aufschwung des Hafens bot viele neue Erwerbsmöglichkeiten. Die hohen Grundstückspreise hielten jedoch viele davon ab, sich hier anzusiedeln. Herzog Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg (1755-1829) ließ daher ab 1797 die Grundstücke zwischen dem Mitteldeich und der alten Heerstraße aufkaufen und schuf so erschwingliche Baugrundstücke entlang der sogenannten „Planstraße C“, die von der Kaje fast schnurgerade ins Hinterland führte. Aus dieser „Planstraße C“ wurde die „Breite Straße“. Zeitgleich entstand auch die „Planstraße G“, die spätere Lindenstraße. Die Grundstücke erfreuten sich großer Beliebtheit. 1793 hatte der Flecken Brake 850 Einwohner. In den folgenden 20 Jahren verdoppelte sich diese Zahl. [Mehr]