Duckdalben

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Duckdalben sind Anlege- oder Haltevorrichtungen für Schiffe, die meist aus einer Gruppe von drei in den Grund gerammten Pfählen bestehen. Herzog Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg (1755-1829) ließ 1787 erste Dalben entlang des Weserfahrwassers vor Brake errichten, um den zahlreichen Seeschiffen eine Anlegemöglichkeit zu bieten. 1790 nutzten bereits 138 Segelschiffe internationaler Herkunft die Dalbenreihen. Sie bildeten die Grundlage für den späteren Aufschwung des Schiffsverkehrs und Warenumschlags in Brake und gingen dem späteren Ausbau des Hafens und der Stromkaje voraus. Dieses Exemplar einer Duckdalbe mit deutlichen Gebrauchsspuren ist heute ein Außenexponat des Schiffahrtsmuseums, das auch für Kunstaktionen genutzt wird.

Pfähle im Wasser

Herzog Peter F. L. von Oldenburg
(1755-1829)
Die auf den ersten Blick eher unscheinbaren Pfähle, wie sie neben dem Telegraph zu sehen sind, waren Vorläufer für die Entwicklung des Braker Seehafens und sind damit die Grundlage für die Entwicklung Brakes zur Seehafenstadt. Vor dem Ausbau und der Einrichtung von Pier- und Kaianlagen, dienten die so genannten Duckdalben Schiffen als Liegeplatz.
Die ersten Duckdalben wurden auf Veranlassung Herzogs Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg (1755-1829) ab 1787 in langen Reihen entlang des Weserfahrwassers vor Brake angebracht. Große Schiffe, die das Braker Siel, den späteren Binnenhafen, nicht ansteuern konnten, hatten die Möglichkeit, an den Pfählen festzumachen und ihre Waren von dort in Kähne umzuladen.
Wie die Bezeichnung „Duckdalben“ für die schräg in den Wesergrund gerammten Pfähle zu Stande kam, kann nicht mehr ganz genau nachvollzogen werden. Wahrscheinlich ist, dass das Wort ursprünglich aus den Niederlanden stammt. Dort gibt es den Begriff „dukdalf“, zusammengesetzt aus „dallen“ (Pfähle) und „ducken“ (sich neigen, tauchen). „Geneigte“ oder „eingetauchte Pfähle“ ist eine gute Beschreibung dessen, was Duckdalben sind.

Der Herzog von Alba

Der Herzog von Alba
auf einem Gemälde von Tizian
Fernando Álvarez de Toledo (1507-1582), der Herzog von Alba, wird auch gerne als Namensgeber herangezogen. Dies ist jedoch vermutlich nur eine nette Legende. „Herzog von Alba“ heißt im spanischen „Duque de Alba“, im französischen „(Le) Duc d’Albe“ und im italienischen „(Il) Duca d’Alba“. Die Ähnlichkeit zu „Duckdalben“ ist deutlich, zudem soll Fernando Álvarez de Toledo in den damals von Spanien aus beherrschten Niederlanden Duckdalben errichtet haben, um mehr Schiffe in den Häfen unterbringen zu können.

Andere Form, gleiches Prinzip

Duckdalben werden noch heute entlang von Flussläufen, in Seen und anderen großen Gewässern mit Schiffsverkehr benutzt. Man unterscheidet zwischen elastisch gehaltenen Anlege-, Führungs- oder Abweisdalben, und starren Vertäudalben zum Festmachen und Verholen von Schiffen und Booten. Stahl hat mittlerweile Holz als Baustoff für Duckdalben abgelöst.


Im Museum erleben

Mehr über die Entwicklung Brakes als Hafenstandort gibt es im Telegraph zu entdecken. Vor allem im Erdgeschoss und im fünften Stock wird auf die vergangene und heutige Bedeutung des Hafenstandorts an der Unterweser eingegangen. Erfahren Sie, wie sich die Konkurrenz zwischen dem Großherzogtum Oldenburg und der Hansestadt Bremen auf die Region auswirkte.
Telegraph, Kaje 8, 26919 Brake - Erdgeschoss u.a.

Karte der Stationen

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