Friedhof Hammelwarden

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Als die Friedrichskirche im 18. Jahrhundert errichtet wurde, gehörte die Grafschaft Oldenburg zum Königreich Dänemark. Deshalb wurde sie nach dem dänischen Regenten Friedrich V. (1723-1766) benannt. Hier spiegelt sich das maritime Erbe der Region in besonderem Maße wider. Den Kirchenraum schmückt ein Schiffsmodell der Elsflether Bark "Aeolus", 1872 auf der nahe gelegenen Eylers-Werft in Hammelwarden gebaut. Auf dem Friedhof zeugen viele Grabsteine von der Seefahrtsgeschichte der Region und ihrer Bewohner. Darunter nicht zuletzt das Grab von Konteradmiral Carl-Rudolph Bromme, genannt Brommy, dem Befehlshaber der ersten deutschen Reichsflotte. Aber auch der bedeutende Lyriker und bisher einziger Ehrenbürger der Stadt Brake, Georg von der Vring, hat hier seine letzte Ruhe gefunden.

Des Admirals Grabmal

Grab Admiral Brommy

Nach seinem Tod am 9. Januar 1860 wurde Carl Rudolph Bromme, besser bekannt als „Admiral Brommy“ im Famliengrab der Familie Gross beigesetzt. Erst acht Jahre zuvor hatte der Konteradmiral der ersten deutschen Marine die junge Braker Kaufmannstochter Caroline Gross geheiratet. Bestattet wurde Brommy eingehüllt in die Flagge seines Flaggschiffs, die ihm dereinst von den Braker Jungfrauen – unter ihnen seine spätere Ehefrau – geschenkt wurde.
Das Denkmal, welches noch heute das Grab ziert, wurde allerdings erst ein paar Jahre später aufgestellt. Am 22.September 1897 – die Marinepolitik von Kaiser Wilhelm II. entfachte gerade eine neue Marinebegeisterung im Land – wurde das Denkmal während einer Feierstunde enthüllt. Die Inschrift unter dem Medaillon mit dem Bildnis Brommys stammt vom „Marschendichter“ Herrmann Allmers:


Karl Rudolf Brommy ruht in diesem Grabe,
Der ersten deutschen Flotte Admiral.
Gedenkt des Wackren und gedenkt der Zeiten,
an schöner Hoffnung reich und bittrer Täuschung,
Und welche Wendung dann durch Gottes Fügung.


Am Ende zurückgekehrt

Grab Georg von der Vring

Auch Georg von der Vring, ein weiterer bekannter Sohn der Stadt Brake, hat seine letzte Ruhestätte auf dem Hammelwardener Friedhof gefunden. Auf der Ostseite der Kirche, fast gegenübergesetzt von Admiral Brommy, findet sich von der Vrings Grab. Das unscheinbare Grab, in dem auch der aus erster Ehe stammende Sohn Peter von der Vring begraben liegt, wird seit 2014 durch eine Gedenkplatte ergänzt. Die Platte wurde von der Von-der-Vring-Gesellschaft in Auftrag gegeben und zitiert den Dichter selbst:



Am liebsten hab ich gelebt
Im Schleier verregneter Gärten.
Hier fanden mich gute Gefährten.
Wir haben nach Hohem gestrebt.

Sie fielen, so blieb ich allein
Und lebte, da niemand mich störte,
Ein Leben, das keinem gehörte,
Und also war es nicht mein.


Die im 1. und 2. Weltkrieg gefallenen Freunde waren ein Thema, welches Georg von der Vring bis zu seinem Freitod am 1. März 1968 in München nicht los ließ. Aber auch seine „Stadt am Strom“ blieb stets in seinem Herzen, auch wenn er sie schon als 14-Jähriger verließ.


Im Museum erleben

Das Schiffahrtsmuseum der oldenburgischen Unterweser zeigt im zweiten Stock des Hauses Borgstede & Becker das nachgebaute Münchner Arbeitszimmer mit den original Möbelstücken, Büchern und Inventar. An den Wänden finden sich Bilder, die Georg von der Vring neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit gemalt hat.
Mehr Informationen zu Georg von der Vring finden Sie zudem in der Station "Haus Suhren".
Haus Borgstede & Becker, Breite Straße 9, 26919 Brake - 2. Stock
Haus Suhren, Schulstraße 14, 26919 Brake



Das Schiffahrtsmuseum Unterweser zählt bei der Erforschung von Leben und Werk Carl Rudolph Brommes zu den federführenden Institutionen. In Haus Borgstede & Becker können Sie verschiedene Möbelstücke und Gemälde aus dem Privatbesitz der Familie besichtigen. Wenn Sie neugierig auf Brommys lyrisches und musikalisches Werk sind, können Sie an einer Medienstation hineinlesen und -hören.
Mehr Informationen zu Admiral Brommy finden Sie zudem in der Station Die Brommy-Villa.
Haus Borgstede & Becker, Breite Straße 9, 26919 Brake - 1. Stock
Die Brommy-Villa, Mitteldeichstraße, 26919 Brake

Weitere Informationen und Angebote

Culture Call: Zu dieser Station gibt es auch einen CultureCall des BrakeVereins. Klicken Sie auf das Logo rechts, um zum Eintrag zu kommen oder wählen Sie eine der folgenden Nummern und wählen Sie die Station 23.
Hochdeutsch: 04401 / 102-102
Plattdeutsch: 04401 / 102-103

Kirchenführung: Es werden regelmäßig Kirchenführungen durch die Friedrichskirche und weitere Kirchen angeboten. Weitere Informationen erteilt die Touristinformation Brake unter 04401 / 19433.

Karte der Stationen

Kommentare (1) -

  • Klaus Kirsch

    15.06.2019 21:31:21 | Antwort

    Zu beachten ist, daß das Denkmal nicht AUF dem Brommy-Grab steht, sondern DAVOR ! Brommy liegt in dem Gross´schen Grabkeller dahinter (also östlich des Denkmales) ! Es kam zeitweise das Gerücht auf, Brommy liege gar nicht in Hammelwarden, schuld daran war ein Redakteur einer Regional-Zeitung, er war der Meinung, Brommy liege auf einem Friedhof in Nord-Bremen, da Brommy ja zuletzt in St. Magnus lebte. Außerdem sei das Denkmal eben nur ein Denkmal, kein Grabstein auf dem Grab. Das stimmt ja auch insofern, da Brommy, wie gesagt, im Keller dahinter liegt.

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