Karte der Stationen

Friedhof Hammelwarden

Als die Friedrichskirche im 18. Jahrhundert errichtet wurde, gehörte die Grafschaft Oldenburg zum Königreich Dänemark. Deshalb wurde sie nach dem dänischen Regenten Friedrich V. (1723-1766) benannt. Hier spiegelt sich das maritime Erbe der Region in besonderem Maße wider. Den Kirchenraum schmückt ein Schiffsmodell der Elsflether Bark "Aeolus", 1872 auf der nahe gelegenen Eylers-Werft in Hammelwarden gebaut. Auf dem Friedhof zeugen viele Grabsteine von der Seefahrtsgeschichte der Region und ihrer Bewohner. Darunter nicht zuletzt das Grab von Konteradmiral Carl-Rudolph Bromme, genannt Brommy, dem Befehlshaber der ersten deutschen Reichsflotte. Aber auch der bedeutende Lyriker und bisher einziger Ehrenbürger der Stadt Brake, Georg von der Vring, hat hier seine letzte Ruhe gefunden. [Mehr]

Wempe

Gerhard Diedrich Wempe eröffnete am 5. Mai 1878 ein Ladengeschäft in der Elsflether Steinstraße. Damit legte der damals erst 21 Jahre alte Uhrmacher den Grundstein für ein Unternehmen, das heute den Hauptsitz in Hamburg hat, mittlerweile in der vierten Generation besteht und über Filialen in London, Paris, New York oder Peking verfügt. Für die Schifffahrt war besonders die Herstellung von äußerst präzisen Uhren, so genannten Chronometern, von großer Wichtigkeit. Sie waren für eine korrekte Standortbestimmung auf See unerlässlich. Heute werden diese Instrumente vor allem von Liebhabern geschätzt. Das Schiffahrtsmuseum „Haus Elsfleth“ informiert mit einer kleinen Ausstellung über die Geschichte des Unternehmens und die Bedeutung des Chronometers für die Navigation. [Mehr]

Oltmanns

Die älteste Werft in Brake gründete Schiffszimmermeister Hinrich Oltmanns 1791. Bis zu ihrem Konkurs im Jahre 1901 liefen hier 143 hölzerne Segler vom Stapel, darunter Galioten, Schoner, Briggen, Barken, Vollschiffe und Weserkähne. Der Werftbetrieb war auch überregional dafür bekannt, qualitativ sehr hochwertige und vor allem schnelle Schiffe zu bauen. Die Auftraggeber kamen nicht nur aus der Weserregion, sondern auch aus Hamburg und aus den Niederlanden. Nach dem Tod von Ide Oltmanns senior im Jahre 1856 führte seine Frau Anna Rebecka das Unternehmen fast 30 Jahre lang weiter.Die 1861 erbaute Villa der Familie Oltmanns ist ein so genanntes „Helgenbaas-Haus“ und bis heute fast unverändert erhalten. [Mehr]

Schiffsausrüster

Seit 1884 betreibt die Familie Arnold an dieser Stelle einen Schiffsausrüsterladen. In einer „Shipchandlery“ wie dieser erhielten die Braker Einwohner und die Schiffsleute der im Hafen liegenden Segelschiffe im Grunde alles, was sie für ihren persönlichen Bedarf benötigten, auch Kolonialwaren wie Kakao, Kaffee und Tabak. In erster Linie umfasste das Sortiment jedoch Ausrüstungsgegenstände für die Arbeit an Bord, zum Beispiel Eimer, Tauwerk und Blöcke, Lampen und Petroleum. Ein guter Schiffsausrüster musste in der Lage sein, Proviant für 100 Tagesrationen pro Besatzungsmitglied eines Großseglers innerhalb eines Tages ausliefern zu können. Heute betreibt die Hillrich Arnold GmbH neben der Schiffsausrüstung einen Großhandel mit Mineralölen und hat ein Bunkerschiff in Fahrt. [Mehr]

Die Brommy-Villa

Nur ein schlichter Stein erinnert an das ehemalige Geschäfts- und Wohnhaus des Kaufmanns, Werftbesitzers und Gastwirts Gerhard Gross. Hier beherbergten er und seine Familie Carl Rudolph Bromme, besser bekannt als „Brommy“. Dieser war ab 1849 Befehlshaber und Konteradmiral der ersten gesamtdeutschen Marine. Die Kommandozentrale befand sich in Bremerhaven; Brake diente als weiterer Stützpunkt und Winterliegeplatz der Flotte, die allerdings bereits 1852 wieder aufgelöst wurde. Im selben Jahr heiratete Brommy Gerhard Gross‘ Tochter Caroline. Ihr Bruder Karl, der unter Brommy als Seejunker gedient hatte, gründete 1876 eine Reederei und eine späterhin bedeutende Spedition, die bis heute als international tätiges Logistikunternehmen mit Sitz in Bremen tätig ist. Ab 1881 war Karl Gross Mitglied und ab 1896 Präsident des Oldenburgischen Landtags. [Mehr]

Tobias Walfang

Anton Tobias (1777-1849) machte in Brake eine herausragende Karriere. 1802 eröffnete der damals 25-Jährige zunächst eine Bäckerei. Sein Brot verkaufte er auch an die zahlreich vor Brake liegenden Schiffe. Damit legte er den Grundstock für sein späteres Vermögen. Bald betätigte er sich als Schiffsausrüster und Gastwirt. Schließlich gründete er eine Brauerei, eine Reederei, eine Schiffswerft sowie eine Tranbrennerei. Vor allem sein Sohn Christian Tobias (1803-1876) beteiligte sich mit seiner 13 Schiffe umfassenden Flotte, darunter die Bark AZARIA, deren Modell im Schiffahrtsmuseum zu bestaunen ist, an der Jagd auf Robben und Wale vor Grönland und im südlichen Pazifik. Die Inschrift an der Fassade des allerdings erst 1890 erbauten Speichers erinnert an diese Zeit. [Mehr]

Haus Suhren

Der bis heute einzige Ehrenbürger der Stadt Brake, Georg von der Vring (1889-1968), war Schriftsteller und Maler. Er wuchs bei seinem Großvater Georg Suhren in der Braker Schulstraße auf. Georg von der Vring besuchte zunächst das Evangelische Lehrerseminar in Oldenburg und anschließend die Königliche Kunstschule in Berlin. Neben seiner Tätigkeit als Maler wurde er aber vor allem als Schriftsteller bekannt. 1927 erschien sein Roman „Soldat Suhren“: der erste deutsche Anti-kriegsroman.
Georg von der Vring hatte seine Geburtsstadt bereits als 14-jähriger verlassen, blieb aber bis zu seinem Tod eng mit Brake verbunden. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Kirchhammelwarden . Das Schiffahrtsmuseum Unterweser erinnert mit einer kleinen Ausstellung an den Künstler. [Mehr]