Großherzogin Elisabeth

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Die "Großherzogin Elisabeth" begann ihr Leben als "San Antonio". Der Gaffelschoner lief am 19. August 1909 in Ablasserdam (NL) vom Stapel und war weltweit der erste Frachtsegler, der mit einem Dieselmotor ausgerüstet war. 1982 wurde das Schiff, zu dem Zeitpunkt "Ariadne" heißend, vom Schulschiffverein „Großherzogin Elisabeth“ e.V. gekauft, der bis heute Eigner der „Lissi“ ist. Ihr Name erinnert übrigens an das 1901 gebaute Vollschiff gleichen Namens, das als Ausbildungsschiff für den Deutschen Schulschiffverein im Einsatz war und heute als "Duchesse Anne" in der französischen Hafenstadt Dunkerque liegt.
Die 63,70 m lange und 8,23 m breite „LIssi“ hat eine Segelfläche von 1010 m². Außerhalb der Sommersaison dient das Schiff dem Fachbereich Seefahrt der Jade Hochschule als Ausbildungsschiff. Darüber hinaus bietet der Schulschiffverein Gästefahrten für Jedermann an. Wenn die „Lissi“ nicht unterwegs ist, kann sie an ihrem Liegeplatz an der Elsflether Kaje besichtigt werden.

Duchesse Anne und San Antonio

Großherzogin Elisabeth (1901)
heute: Duchesse Anne
1901 wurde auf der Werft Joh. C. Tecklenborg in Geestemünde für den Deutschen Schulschiffverein ein stählernes Vollschiff mit dem Namen „Großherzogin Elisabeth“ gebaut. Benannt wurde es nach der oldenburgischen Großherzogin Elisabeth (1869-1955). Das auch schlicht „Lisbeth“ genannte Schiff liegt heute als Museumsschiff „Duchesse Anne“ in Dünkirchen, Frankreich. Ihren jetzigen Namen bekam die „Lisbeth“ 1946, als es nach dem Zweiten Weltkrieg als Reparationsleistung nach Frankreich kam.
Die „Lissi“, wie man die heutige „Großherzogin Elisabeth“ in Elsfleth liebevoll nennt, hat hingegen eine ganz andere Geschichte. Gebaut wurde sie ursprünglich 1907 als „San Antonio“ für den niederländischen Reeder Andreas Hammerstein. Die „San Antonio“, ein Dreimastschoner, sank 1908 nach einer Kollision mit einem leichten Kreuzer der kaiserlichen Marine. Die Besatzung konnte, mit Ausnahme des Kochs, gerettet werden. Da der Kreuzer den Unfall verschuldet hatte, musste die Kaiserliche Marine den Neubau zahlen.

Die neue San Antonio

Hammerstein beauftragte die Werft Jan Smit in Ablasserdam mit dem Neubau der „San Antonio“ und nach knapp vier Monaten Bauzeit lief der Frachtsegler, erstmalig mit einem Dieselmotor und klappbaren Masten versehen, im August 1909 vom Stapel.
Unter dem Namen „San Antonio“ segelte der Dreimastschoner bis zum Sommer 1936 über die Meere, dann wurde er zunächst zu einem Küstenmotorschiff mit Hilfsbesegelung umgebaut und schließlich 1947 nach Schweden verkauft, wo er 25 Jahre lang unter verschiedenen Eignern und mit unterschiedlichen Namen versehen in der Küstenfahrt im Einsatz war.

Ariadne

1973 kaufte der Hamburger Kapitän Hartmut Paschburg das Küstenmotorschiff und ließ es auf der Wischhafener Werft Kroosz, der Stader Schiffswerft und der Hamburger Werft Scheel und Goenk wieder zu einem Dreimastschoner umbauen. Bis zum Herbst 1981 wurde die „Ariadne“ für Kreuzfahrten auf dem Mittelmeer und in der Karibik eingesetzt. Im Hafen von Piräus entdeckte der Elsflether Kapitän und Reeder Horst Werner Janssen schließlich das Schiff und brachte es nach Elsfleth.

Der Schulschiff-Verein

Die "Lissi", Sail 2010 Brhv.
Gemeinfrei, Wikimedia
1982 konstituierte sich der Schulschiffverein „Großherzogin Elisabeth“ e.V. unter der Schirmherrschaft des 2014 verstorbenen Herzogs Anton Günther von Oldenburg. Herzogin Ameli von Oldenburg taufte die Ariadne am 12. Juni 1982 auf den Namen „Großherzogin Elisabeth“. 1983 erwarb der Landkreis Wesermarsch den Schoner.
Seit 1993 ist die „Lissi“ ganz im Besitz des Schulschiffvereins. Im gleichen Jahr wurde sie nach einem Brand auf der Elsflether Werft wieder flott gemacht und dient seitdem der Jade Hochschule als Ausbildungsschiff und für Gästefahrten.




Im Museum erleben

"Besuchen" Sie die Segelschulschiffe "Großherzog Friedrich August" und "Prinzess Eitel Friedrich" im Bereich "Schulschifffahrt" des Museums. Von beiden sind die originalen Werftmodelle in Haus Borgstede & Becker ausgestellt. Gemeinsam mit einer Sammlung historischer Fotos und Filmaufnahmen lassen sie die aufregende Ausbildung auf einem Großsegler lebendig werden. Kleine und große „Schiffsjungen“ können an einer Medienstation ihr Basiswissen über Segel und Takelage testen.
In Haus Elsfleth erhalten Sie weitere Informationen über Horst Werner Janssen und die Seefahrtschule Elsfleth. Mehr Informationen zur Seefahrtschule finden Sie zudem in der Station "Seefahrtschule".
Haus Borgstede & Becker, Breite Straße 9, 26919 Brake - 1. Stock
Haus Elsfleth, Weserstraße 14, 26931 Elsfleth - Erdgeschoss & 1. Stock
Seefahrtschule, Weserstraße 4/52, 26931 Elsfleth



Ist die "Lissi" gerade im Hafen (angeschaltetes Signal vorausgesetzt)?


Karte der Stationen

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