Seefahrtschule

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Elsflether Reeder setzten sich beim Großherzogtum Oldenburg hartnäckig für die Einrichtung einer Navigationsschule ein. Mit Erfolg: Am 20. August 1832 gründete Großherzog Paul-Friedrich-August die ersehnte Einrichtung. Zuvor war die Ausbildung für angehende Schiffsoffiziere nicht verbindlich und einheitlich geregelt. Unterricht wurde privat und gegen Entgelt von ehemaligen Kapitänen oder Lotsen erteilt. 1943 wurde die Schule kriegsbedingt vorläufig aufgelöst und drei Jahre später neu gegründet. 1961 baute man das Gebäude in der Weserstraße. 2001 konnte der moderne Simulator-Bau an der Kaje eröffnet werden, der Maritime Campus folgte 2009. Heute ist der Fachbereich Seefahrt der Jade-Hochschule in Elsfleth die größte maritime Ausbildungseinrichtung in Westeuropa.

Überregionale Bedeutung

Unterricht am Simulationsbecken.
Ca. 1950er Jahre
Die Bedeutung der Navigationsschule wuchs von Jahr zu Jahr. Wurden zukünftige Kapitäne vorher ohne festen Lehrplan von erfahrenen Berufskollegen, häufig Pensionäre oder Lotsen, privat unterrichtet, wurde mit der Gründung der Elsflether Navigationsschule endlich ein einheitlicher Ausbildungsstandard erreicht. Die Idee indes war nicht neu. Bereits 1749 war in Altona die erste öffentliche deutsche Navigationsschule gegründet worden, weitere Schulen folgten, zum Beispiel 1808 in Lübeck und 1829 in Memel.
In Elsfleth wurde der Gründungssitz bald zu klein. Aus der ganzen Region und weit darüber hinaus kamen zahlreiche angehende Handelsschiffskapitäne und Steuerleute in die Wesermarsch, um hier die theoretischen Grundlagen für ihren Beruf zu erwerben. Daher erfolgte 1871 ein Neubau in der Elsflether Peterstraße. 1916 wurde die Navigationsschule in Seefahrtsschule umbenannt.

Kriegszeiten

Obwohl die Navigationsschule als zivile Schule gegründet wurde, kam es im 1. Weltkrieg auch zu einer militärischen Ausbildung. Im 2. Weltkrieg wurde die Elsflether Navigationsschule hingegen geschlossen und das ganze Ausbildungsmaterial der Danziger Seefahrtschule überlassen.

Wiedereröffnung und Expansion

Erst 1946 konnte die Seefahrtschule mit einem Lehrgang für Steuerleute wieder eröffnet werden. Seitdem erfolgte eine stetige Erweiterung und Professionalisierung. 1961 wurde das heutige Gebäude in der Weserstraße bezogen, seit 1971 ist die Seefahrtschule als Fachbereich der Fachhochschule Oldenburg angegliedert. 1992 reagierte man auf aktuelle Entwicklungen und führte den Studiengang „Seeverkehrs- und Hafenwirtschaft“ ein. 1997 folgte „Internationales Transportmanagement“, 2009 „Maritime Management“ und schließlich der duale Studiengang „Nautik/Schiffsmechaniker“ (2011).

Maritimer Campus

Der heutige Fachbereich Seefahrt, Bestandteil der Jade-Hochschule, ist mittlerweile die größte maritime Hochschuleinrichtung in Westeuropa. Der 2001 gebaute und 2011 erneuerte Schiffsführungssimulator ist ebenso fester Bestandteil des maritimen Campus‘, wie das Maritime Trainingszentrum mit dem Kransimulator und dem Trainingsbecken. So bildet der Fachbereich Seefahrt der Jade-Hochschule zusammen mit den in unmittelbarer Umgebung zu findenden maritimen Dienstleistern und dem Segelschulschiff "Großherzogin Elisabeth" eine feste Institution in der deutschen Bildungslandschaft.

Im Museum erleben

Auf der 'Brücke' im Obergeschoss von Haus Elsfleth mit Blick auf die Kaje finden Sie nicht nur Informationen über die Tradition der Seefahrtsausbildung in Elsfleth, sondern auch den Schiffssimulator. Hier können Sie Ihr Geschick als Kapitänin oder Kapitän erproben und im verkehrsreichen Hafen von New York manövrieren.
Mehr über das Segelschulschiff Großherzogin Elisabeth erfahren Sie in der gleichnamigen Station.
Mehr Informationen über den Deutschen Schulschiffverein und die Segelschulschifffahrt gibt es in Haus Borgstede & Becker. Haus Elsfleth, Weserstraße 14, 26931 Elsfleth - 1. Stock
Haus Borgstede & Becker, Breite Straße 9, 26919 Brake - 1. Stock
Großherzogin Elisabeth, An der Kaje, 26931 Elsfleth

Karte der Stationen

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