Schleuse

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Die Braker Schleuse stellt die Verbindung vom Seehafen – den Stromkajen – zum heutigen Binnenhafen dar. An dieser Stelle war schon in früheren Zeiten die Einfahrt in das „Braksiel“, das als geschützter Liegeplatz für kleinere Schiffe genutzt und später zu einem Hafenbecken ausgebaut wurde. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts herrschte hier drangvolle Enge, 1849 verstärkt durch die Kriegsschiffe der Reichsflotte, die hier überwinterten. Der steigende Handelsverkehr machte den Hafenausbau dringend erforderlich. Am 29. Oktober 1861 konnte das erste Schiff die Braker Schleuse passieren. 1980 erfolgte schließlich der Umbau zur modernen, tidenunabhängigen Kammerschleuse, die auch zum Schutz gegen Sturmfluten dient.

Notwendige Investition

Braker Vorhafen um 1900
In den 1850er Jahren sollte die Entwässerung des Braker Siels verbessert werden. Ein Plan von 1855 sah vor, das bisherige Siel zu verlegen, und den Hafen im Außentief durch eine Schleuse abzuschließen. Die Schleuse wurde 1860 im Zuge des dringend notwendigen Hafenausbaus errichtet. Noch vor der offiziellen Eröffnung lief am 29. Oktober 1861 das erste Schiff durch die neue Schleuse in den Hafen ein. Innerhalb weniger Jahre wurde fast der ganze Schiffsverkehr über den Braker Schleusenhafen abgewickelt.

Von der Dockschleuse zur Kammerschleuse

Fast 120 Jahre lang war die erste Schleuse in Betrieb. Bei normalen Hochwasserständen konnten Schiffe mit einem Tiefgang bis 5,5 Meter die Schleuse passieren. 1892 wurde eine Pier am offenen Strom gebaut. Dort war das Wasser tiefer und Schiffe mit höherem Tiefgang konnten anlegen. Am Ufer entstanden sechs Lagerplätze, die an die Firmen J. Müller und Karl Gross verpachtet werden.
Braker Vorhafen um 1900
Die erste Schleuse war noch eine einfache Dockschleuse, wie sie vor allem im 19. Jahrhundert verbreitet waren. Durch das Fehlen einer Schleusenkammer, waren Dockschleusen platz- und geldsparend, jedoch konnten Schleusungen bei tideabhängigen Seehäfen wie Brake nur bei ausgeglichenem Wasserstand vor und hinter dem Schleusentor erfolgen. Das Zeitfenster hierfür war mit knapp einer Stunde denkbar klein.
Von 1978 bis 1980 ließ das Land Niedersachsen die Schleuse zum Binnenhafen im Zuge des Hochwasserschutzes erneuern, damit der Deich im Falle einer Sturmflut nicht an dieser Stelle brechen würde. In dieser Zeit wich die alte Dockschleuse einer tideunabhängigen Kammerschleuse von 95 Metern Länge, 16 Metern Breite und 6 Metern Tiefe. Im Binnen- und Außenhaupt ist je ein Schiebetor angebracht. Ein Stemmtorpaar im Außenhaupt dient der zweiten Deichsicherheit. An die Schleuse schließen sich tief eingegrabene Hochwasserschutzwände, Leitwerke und Dalben an. Für den Bau wurden ca. 22 Millionen DM investiert.

Die Schleuse heute

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bauhofs Brake, einer Außenstelle des Wasser- und Schifffahrtsamts Bremen, sorgen für den störungsfreien Betrieb. Schiffe bis 90 Meter Länge, 5,5 Meter Tiefgang und bis zu 3.000 tdw (=tons deadweight), einer Einheit, welche die Tragfähigkeit eines Handelsschiffes beziffert, können die Seeschleuse jederzeit passieren. Reguläre Schleusenzeiten sind am Wochenende ab 9 Uhr alle 2 Stunden bis 19 Uhr und wochentags nach Absprache mit dem Hafenamt.
Für Fußgänger und Radfahrer bietet die Schleuse zudem eine bequeme Möglichkeit, von der einen Seite des Binnenhafens auf die andere zu kommen. Auch der Weser-Radweg führt über die Schleuse.

Im Museum erleben

Die Entwicklung des Braker Hafens und damit einhergehend die Entwicklung Brakes ist an mehreren Stellen Thema im Schiffahrtsmuseum der oldenburgischen Unterweser. Einen guten Blick auf den Hafenbereich haben Sie im obersten Stock des Telegraphs.
Mehr Informationen zum Hafen finden Sie zudem in der Station "Der moderne Hafen".
Telegraph, Kaje 8, 26919 Brake - 5. Stock
Der moderne Hafen, Am Binnenhafen, 26919 Brake

Karte der Stationen

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